Exil aus Baden
Die ‚Machtergreifung‘ der Nationalsozialisten zwang schon im Frühjahr 1933 Tausende Menschen zur Flucht aus Deutschland. Bevor im Sommer 1939 der Weg ins Ausland durch die Entfesselung des Zweiten Weltkriegs versperrt wurde, folgten Zigtausende weitere Menschen: zunächst vor allem politische Gegner der Nazis, später dann zunehmend Menschen, die als ‚Rassejuden‘ entrechtet und bedroht waren.
Die meisten Badener:innen, die ins Exil gehen mussten, flohen zunächst ins Elsass oder ins deutschsprachige Saargebiet, wo sie oft unter extrem ärmlichen Bedingungen lebten. Nach der Besetzung Westeuropas im Jahr 1940 mussten sie versuchen, über Marseille und andere Mittelmeerhäfen aus Europa zu entkommen.
Auf unserem Geschichtsportal erfährst du, wer der erste politische Emigrant Deutschlands war, welche badischen Flüchtlinge 1933 durch Ausbürgerung „aus dem Volkskörper ausgemerzt“ werden sollten und lernst die Exilschicksale von KPD-Funktionären wie Robert Klausmann und Max Faulhaber, von SAP-Funktionären wie dem jungen Journalisten Max Diamant, von SPD-Politikern wie Georg Reinbold sowie von Vertretern der katholischen Zentrumspartei wie Joseph Wirth kennen.
Darüber hinaus kannst du dich darüber informieren, auf welche Weise diese und viele andere Menschen vom Ausland aus gegen das NS-Regime kämpften – sei es im Rahmen der Pariser Volksfront-Initiative mit dem Ziel, vereint gegen Hitler zu agieren, oder als Mitglieder einer Gruppierung, die Schiffsfahrkarten und Reisepapiere für Flüchtlinge in der Todesfalle organisierte.